Liebe Grüße aus dem Flugzeug nach Okinawa!
Wir verlassen heute die japanischen Hauptinseln, um uns nun ruhigeren Landschaften zu widmen und mehr Natur zu genießen. An der Stelle müssen wir zugeben, dass wir langsam auch genug von schrillen und vollen Großstädten hatten.
Dennoch haben wir Fukuoka in vollen Zügen genießen können. Wir haben lang überlegt, ob sich das 100€ Shinkansen-Ticket lohnen würde. Vor allem, weil wir nur etwas anderthalb Tage Zeit für Aktivitäten in Fukuoka haben würden. Wir sind aber froh, dass wir es gemacht haben!
Die Hauptstadt der Insel Kyushu war deutlich weniger touristisch, aber mindestens genauso heiß wie unsere bisherigen Zwischenstopps. Durchgeschwitzt im Hotel wurde uns mitgeteilt, wir müssen noch eine Stunde bis zum Check-In warten. Da ließ sich also super ein weiterer Abstecher zum Pokémon Center einschieben! Leider war das unsere bisher schlimmste Pokémon Center Erfahrung, da dieses nicht nur kleiner war als alle bisherigen (und anscheinend auch kleiner als damals in 2018) sondern auch noch voller als das zweite in Osaka. Man musste eine Nummer ziehen, 40 Minuten auf den Einlass warten, wurde drinnen halb zerquetscht und an der Kasse nochmals ~30 Minuten anstehen.
Als wir dann zurück in unserem sehr altbackenem und minimalistischem Hotelzimmer waren, wollten wir nicht lange Fackeln und sind nach einer kurzen Pause direkt mit dem Bus in einen schönen Park gegangen. Dieser war sehr ruhig und wir haben uns mit zwei Hunden dort angefreundet. Ganz oben hat uns eine wunderschöne Aussicht über Fukuoka erwartet. Als wir uns dann auf den Weg zu den bekannten Food Stalls machen wollten, haben wir uns (zum ersten Mal!) leider kurz verfahren, wurden aber mit einem wunderschönen Sonnenuntergang entschädigt.
Die Food Stalls in Fukuoka sind sehr beliebt. Im Grunde sind es einfach nur viele Stände hintereinander auf einer Straße, an denen gekocht wird und man kann sich um den Stand herum hinsetzen um dort zu essen und trinken. Und gerade weil es so beliebt war, war alles super voll, überall standen die Menschen Schlange und wir haben uns entschlossen, woanders zu essen.
Wir haben wieder nach etwas abseits der Menschenmengen gesucht und wurden mit einem richtig leckerem Sushi- und Izakaya Restaurant belohnt. Die Klimaanlagen lief dort leider wieder auf Vollgas, aber die Karaage (frittiertes Hühnchen) dort waren einzigartig und das Sushi richtig fein und einfach wahnsinnig lecker! Auch das kleine Süppchen hat vor allem Chris schwer begeistert. Zum Abschluss gab es im Hotel wieder ein paar süße Snacks aus einem 24h Supermarkt, die wir uns im übrigen fast jeden Tag gönnen 🙂 denn die haben uns noch nie enttäuscht.
Am nächsten Tag haben wir uns direkt mit der Fähre auf die Insel Nokonoshima aufgemacht. Diese ist bekannt dafür, dass dort das ganze Jahr über Blumen blühen. Leider waren die großen Felder leer, als wir da waren. Vielleicht wegen der aktuellen Hitze? Es gab eine ganzen Haufen Gärtner die die Felder gegossen und gepflegt haben. Daher sind die neuen Blumen eventuell erst frisch gesät worden. Die Natur genießen konnten wir aber trotzdem. Es gab viele tolle Bäume, ein paar kleinere Blumenbeete und tolle Ausblicke aufs Meer. Es gab auch einen Hasenstall bei dem man die Hasen füttern konnte und auch streicheln wenn sie das zugelassen haben. Die waren echt süß. In der Hitze waren sie natürlich nur im Schatten zu finden. Auf dem Gelände im Allgemeinen gab es super viele Schmetterlinge und vor allem auch wirklich große! Es war super schön, ihnen beim Tanzen zuzuschauen. Ebenfalls auf dem Gelände gab es paar kleinere Restaurants und in einem haben wir dann auch zu Mittag die für die Insel typischen Soba Nudeln gegessen.
Nachdem wir den Park dann verlassen haben, sind wir noch zum Strand der Inseln gelaufen. Das war ein recht anstrengender Weg von ungefähr 40min mit vorwiegend Steigung. Dort angekommen mussten wir dann feststellen, dass der Besuch des Strandes nicht gratis ist und wir wollten dann doch keine 10€ pro Nase zahlen um 5min unsere Füße ins Wasser zu halten. Also ging es 40min wieder zurück. Naja, der Weg ist ja das Ziel, oder?
Zurück an der Fähre angekommen ging es dann wieder nach Fukuoka ins Hotel, eine kleine, aber bitter nötige Pause einlegen. Das Timing der Pause war top, da es in der Zeit stark angefangen hat zu regnen. Das ist uns im Übrigen auch mehrmals bei unseren Hotelpausen in Osaka passiert, dass der Regen nur dann fiel. Danach hat mit neuer Kraft Tu Anh ihr Glück nochmal im Pokémon Center versucht. Dieses war diesmal komplett leer und es war daher tatsächlich auch angenehm dort zu sein. Christopher hat in der Zeit nachgeschaut ob ein Schreinfest trotz des schlechten Wetters stattfindet. Und oha, das hat es.
Tu Anh ist kurze Zeit später dazu gestoßen und dann ging es ab auf Festival. In langen Straßen haben sich an beiden Seiten alle möglichen Stände gereit. Von Essen und Getränken aller Art, über klassische japanische Kinderspiele wie Goldfische mit Papierköchern fangen (das war richtig schwierig!), oder Schießbuden, bis hin zu Spukhäusern. Es war für jeden was dabei und gefühlt war auch jeder da. Es war super voll und bei den meisten guten Sachen gab es Schlangen. Wir haben uns dann über den Abend mit Essen eingedeckt und es gemütlich verspeist. Ein paar der Spiele haben wir ebenfalls probiert und in ein Geisterhaus sind wir auch gegangen. Beim Goldfische mit Papierköcher fangen hat Christopher kläglich versagt, dafür aber bei der Schießbude ordentlich abgeräumt. Tu Anh hat ihr Geschick beim Angeln mit Magneten bewiesen (dieses war sehr für jüngere Gäste ausgelegt). Im Geisterhaus hatten wir eine Gruppe Mädels vor uns die gefühlt um die Wette geschrien haben. Bei uns hielt sich das Gruseln im Zaum, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Insgesamt war das Festival ein echtes Highlight, vor allem weil sich so eine Gelegenheit wirklich selten bietet. Es hat super viel Spaß gemacht auch wenn es voll war. Wären wir noch länger in Fukuoka geblieben, wären wir auf jeden Fall noch einmal hin gegangen.
Lustig fand dort, vor allem Christopher, die Gruppen von jugendlichen Jungs. Die „harten Kerle“ haben einen auf westliche Macker gemacht mit falsch rum getragenen Kappen, Beanies, Muscle Shirts und Gruppengrößen, die keinen Zweifel daran ließen, wie „gefährlich“ sie sind. War interessant zu sehen, dass das hier offensichtlich genauso aussieht wie in Deutschland.
Nach einem so vollen Tag sind wir dann spät Abends ins Bett gefallen und haben uns darauf gefreut am nächsten Tag ins sonnige Paradies Okinawa zu fliegen.
Tui & Chris