こんにちは皆さん,
Wir haben gestern Kyoto verlassen und sind nach Osaka aufgebrochen. Die Städte sind sehr nah beieinander, daher war es eine kurze Fahrt. Die Hitze hier in Japan ist seit unserer Ankunft unbarmherzig mit konstant über 30°. In Kyoto sind wir dadurch während unseres kurzen Aufenthaltes gegrillt worden, vor allem weil wir viel draußen unterwegs waren.
Am ersten Tag direkt nach unserer Ankunft ging es erst einmal zum Gipfel vom Berg Inari. Die Wanderung hoch führt vorbei am 伏見稲荷大社 (Fushimi Inari Taisha – ein sehr bekannter Schrein) und man geht dabei durch die bekannten 鳥居 (Torii). Ein echt tolles Erlebnis! Die vielen Tore waren beeindruckend und der Weg bietet viele tolle Ausblicke und kleine Schreine. Auf dem Gipfel angekommen haben wir uns dann für einen abenteulichen Weg runter entschieden vom dem wir nicht wussten wo er enden würde und auf dem auch niemand außer uns war. Schon verrückt. Auf dem Weg hoch tummelten sich die Touristen, aber einmal „falsch“ abgebogen ist keine Menschenseele mehr in Sicht. Wir sind dann am Ende des Weges in einem wohlhabenderen Viertel von Kyoto raus gekommen. Die Häuser war schon echt schön. Längst nicht so protzig wie einige der großen Häuser im Westen, dafür aber fast immer mit hoher Mauer und sehr gepflegten Gärten. Das I-Tüpfelchen des Tages war, als wir auf dem Rückweg an einem absolut unscheinbaren, winzigen Restaurant vorbei gekommen sind und spontan beschlossen haben dort zu essen. Der Laden wurde von einer kleinen, alten Dame betrieben, die hinter dem Tresen in ihrer etwa 3×1 m² Küche das Essen zubereitete. Das Essen war super, die Köchin absolut liebenswert. Sie hatte überall über dem Tresen kleine Zettel aufgehangen auf denen Kunden aus aller Welt etwas kleines gemalt und geschrieben haben. Wir haben uns schon gewundert, wie dieser kleine Laden von so vielen Leuten gefunden wurde! Vielleicht sind wir nicht die Einzigen, die den Abeuter-Weg gewählt haben. Wir haben ihr dann auch einen Zettel hinterlassen, bevor wir gegangen sind.
Am zweiten Tag waren wir nach gemütlichem Ausschlafen bei einer traditionellen Tee Zeremonie in der Nähe des 清水寺 (Kiyomizu-dera) Tempels. Diese fand in einem über 180 Jahre alten Teehaus statt, hinter dem ein wunderschöner japanischer Garten war. Nach der Vorführung wurde dann allen Gästen beigebracht wie man ganz grundsätzlich einen Matcha-Tee zubereitet. Insgesamt nicht das aufregendste Erlebnis, aber das sollte es ja auch nicht sein! Es war sehr entspannend und es war interessant zuzusehen, mit wie viel Sorgfalt jede Bewegung durchgeführt wurde.
Danach ging es dann ans andere Ende der Stadt auf den Affenberg. Der Name ist hier Programm, denn auf dem Berg oben leben Affen. Die laufen da auch frei rum, gerne auch zwischen den Leuten. In einem Häuschen auf dem Gipfel konnte man für tatsächlich sehr wenig Geld Futter für die Affen kaufen und es ihnen nur dort durch ein Gitter zu essen geben. Hier war es also mal anders herum. Der Mensch im Käfig und die Affen draußen. Das hat echt Spaß gemacht! Die Affen haben auch richtig toll miteinander gespielt und waren super goldig. Es war aber auch immer etwas unangenehm wenn man sich umgedreht hat und dann ein doch recht großes Männchen plötzlich hinter einem stand. Da musste man dann einfach langsam weg gehen. Getan haben die Affen aber niemandem etwas.
Bevor es zum Abendessen ging, hat Tu Anh sich dann noch ihr Schicksal offen legen lassen beim Tarotkarten legen. Das Ganze fand in einem kleinen Laden statt, der von zwei wirklich netten jungen Damen betrieben wurde. Nach der Session wollten dann beide Seiten noch ein Foto haben. Christopher hält ja nichts von Wahrsagern, aber die beiden waren echt toll und haben weder im Preis, noch während oder nach der Session versucht, uns Geld aus der Tasche zu ziehen.
Abends waren wir dann 牛カツ (Gyukatsu – japanisches Rinderschnitzel) essen. Dabei bekommt man Rindfleisch in einer Panade mit einem Haufen an Dips und Soßen. Das Fleisch brät man sich dann nach belieben am Tisch auf einer kleinen heißen Platte.
Bevor wir zum Schluss kommen, wollen wir noch über unsere Unterkunft reden. Wir haben nämlich in Kyoto in einem traditionellen japanischen Gasthaus geschlafen. Also ein 旅館(Ryokan). Das bedeutet 畳 (Tatami – ein Boden aus Strohmatten) und statt Bett gab es 布団 (Futons) . Das war recht hart zum entspannten Rumliegen, aber wunderbar zum Schlafen. Christophers Rücken hat es auf jeden Fall gut gefallen. Abgesehen davon war das Zimmer generell recht spartanisch eingerichtet und hat, wie man vielleicht erwarten kann, recht stark nach Stroh gerochen. Ein Ryokan ist auf jeden Fall die Erfahrung Wert aber vielleicht nicht das Wahre für längere Aufenthalte. Die Art zu schlafen aber auf jeden Fall!
Von Osaka erzählen wir erstmal nichts. Das kommt dann im nächsten Post 🙂
Liebe Grüße,
Tui & Chris